Unterricht

"Sämtliches Unterrichtsgeschehen dient der Menschenbildung, der Persönlichkeitsreifung. Aller Unterricht muss Lebenskunde sein.
Man bereitet sich vor auf die Arbeitswelt, auf eine kulturelle Welt,
auf eine Welt in Gemeinschaft in Frieden und Freiheit."

 Die Freie Martinsschule ist eine heilpädagogische Waldorfschule.  Auf den Grundlagen der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Heilpädagogik unterrichten wir Kinder, die in besonderem Maße seelenpflege-bedürftig sind. Wir unterrichten Schüler*innen aus den Förderbereichen Geistige Entwicklung, Lernen oder Soziale und Emotionale Entwicklung gemeinsam in einem altersgemäßen Klassenverband (die Schüler benötigen eine entsprechende Einstufung).

Eine persönliche Bindung ist besonders in den unteren Klassen für die Schüler*innen von großer Bedeutung. Deshalb begleitet ein Klassenlehre oder eine Klassenlehrerin die Klasse möglichst von der ersten bis zur achten Klasse und, wenn es notwendig und sinnvoll erscheint, auch darüber hinaus.

Neben der persönlichen Bindung bietet die täglich sich wiederholende zeitliche Struktur Sicherheit und Geborgenheit für die Schüler. Jeder Tag beginnt mit dem gemeinsamen Morgenkreis der ganzen Schule, darauf folgt der Hauptunterricht, der immer vom Klassenlehrer gegeben wird. Viele Unterrichtsfächer (z.B. Deutsch, Mathematik, Erdkunde, Geschichte, Naturwissenschaften) werden in „Epochen“ von ca. 4 Wochen im Hauptunterricht unterrichtet, so dass die Schüler sich über eine längere Zeit auf einen bestimmten Stoff intensiv einstellen können. Darauf folgen Fachunterrichte aus künstlerisch, sportlich und handwerklichen Bereichen sowie der freie Religionsunterricht. Das Jahr wird strukturiert durch das gemeinsame Feiern der christlichen Jahresfeste.

Die Entwicklungsgesetzmäßigkeiten des Kindes unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse unserer seelenpflege-bedürftigen Kinder bilden die Grundlage für unser pädagogisches Tun. Der Unterrichtsstoff wird in demjenigen Lebensalter eingesetzt, in dem er die Entwicklung der Schüler fördert. Auch aus diesem Grund gibt es in unseren altersgleichen Klassen kein Sitzenbleiben.

In der Oberstufe bekommt der handwerklich-künstlerische Unterricht ein besonderes Gewicht, indem er an drei Nachmittag der Woche Tagen in Epochen von ca. 4 Wochen unterrichtet wird. Diverse Berufspraktika, eine Abschlussjahresarbeit und ein Abschlusstheaterstück sind wichtige Teile der Oberstufe.

Im medizinisch-therapeutischen Bereich der Schule kommt der Schulärztin eine besondere Rolle zu. Sie nimmt an den wöchentlichen Lehrerkonferenzen teil und berät Pädagogen und Eltern. Als spezielle Therapieform bietet die Martinsschule Heileurythmie für einzelne Schüler*innen an. Des Weiteren können einzelne Schüler Chirophonetik, Krankengymnastik oder Logopädie erhalten.